Die wichtigsten Tipps gegen Schmerzen durch deine Smartphone-Nutzung

Beim Anstehen in der Schlange an der Kasse, an der Bushaltestelle und immer wieder auf kurzen Wegen: Das Handy in der Hand bringt uns Ablenkung und lässt Langeweile verschwinden. Doch leider hat dieses von oben nach unten aufs Handy gucken noch eine weitere Folge, die sehr schmerzhaft werden kann.

Immer mehr Jugendliche sind betroffen

Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 haben über 30% der Jugendlichen in Deutschland nach längerer Smartphonenutzung Nackenschmerzen. Das ist jede und jeder Dritte! Und das obwohl man Rückenschmerzen doch eher von älteren Leuten kennt. Dass ausgerechnet der Nacken weh tut, ist aber kein Zufall.

HSW und Handy – keine guten Freunde

Die HSW – kurz für Halswirbelsäule - findet unser „unterwegs auf Handy gucken“ nämlich leider gar nicht so toll. Wenn du stehst oder gehst und dabei auf dein Handy schaust, machst du nämlich eine ziemlich unnatürliche Krümmung. Fast schon einen Knick in deine Halswirbelsäule und deinen Nackenbereich! Glaubst du nicht? Dann stell dich kurz hin, zück dein Handy und öffne eine App. Na – was macht dein Nacken da? Da du das Handy natürlicherweise relativ weit unten hältst, gibt es den problematischen Knick. Auf Dauer sagt die Halswirbelsäule dir dann, dass sie darauf keinen Bock mehr hat und du kriegst Schmerzen. Warum das so ist? Das hat etwas mit der Erdanziehung zu tun. Dein Kopf wiegt - in einer “normalen” aufrechten Position - etwa fünf Kilo. Neigst du aber deinen Kopf um etwa 15 Grad nach vorne wiegt er auf Grund der Erdanziehung bereits 20 Kilo! WHAT?! Kein Wunder, dass dann der Nacken so weh tut. Aber wie gefährlich ist das eigentlich auf Dauer?

person nutzt handy im stehen

Sind Nackenschmerzen wegen des Smartphones gefährlich?

Grundsätzlich ist es nicht gut, wenn dein Körper dir über Schmerzen signalisieren muss: Ey, lass das! Verspürst du also manchmal eine Verspannung im Nacken, hast du es mit dem aufs Handy gucken schon übertrieben. Solche Verspannungen können mit der Zeit immer schlimmer werden oder zu Kopfschmerzen führen. Das wiederrum hat dann Auswirkungen auf deine Stimmung und deine Leistungsfähigkeit.

Hast du einen Handynacken?

Wenn du regelmäßig Schmerzen oder eine Verspannung im Nacken verspürst, hast du dir durch eine Überlastung deiner HSW einen Handynacken zugezogen. Der Körper kann sich übrigens über längere Zeit an solche Belastungen anpassen. Bei Personen mit Symptomen eines Handynackens konnte gezeigt werden, dass bei der Hälfte der Betroffenen bis zu 3cm lange sogenannte Knochenhörner am unteren Schädelrand wuchsen. Knochenhörner wegen Handynutzung – das klingt doch irgendwie gruselig, oder?

jungen am smartphone

Mach's besser – unsere Tipps gegen Handynacken

Die gute Nachricht: Du musst nicht dauerhaft auf dein Handy verzichten, um einen Handynacken zu vermeiden. Du solltest deiner HSW aber immer wieder Entspannung gönnen und dein Handy eher so nutzen, dass deine Wirbelsäule nicht so geärgert wird.

Tipp 1:

Nutze dein Smartphone nicht im Stehen oder beim Gehen. Hier knickst du deine HSW nämlich stark ab und das solltest du vermeiden. Wenn es mal nicht anders geht: Halte dein Smartphone höher und nutze es so nur kurz.

Tipp 2:

Nutze dein Smartphone eher in Positionen, in denen du deinen Nacken möglichst entspannt gerade halten kannst. Das geht zum Beispiel im Sitzen schon etwas besser, im Liegen kannst du deinen Nacken auch entspannen, wenn du den Bildschirm über dir hältst oder seitlich liegst.

Tipp 3:

Gönne deinem Nacken immer wieder Entspannung! Generell hilft Bewegung, Sport und smartphonefreie Zeiten, doch auch bestimmte Übungen für die HSW können unterstützen. Das kann ganz einfach sowas sein, wie den Kopf regelmäßig sanft von rechts nach links zu drehen (Ohren Richtung Schulter). Auf YouTube findest du easy ein paar Videos mit Übungen zur Nackenentspannung.

Diese anderen Körperteile sind auch von der Handynutzung betroffen

Neben möglichen Nackenschmerzen gibt es aber noch jede Menge andere Auswirkungen auf unseren Körper, die problematisch sein könnten:

  • Hände und Finger: Scrollen, tippen, wischen … das machen die meisten mit dem Daumen. Für solche Bewegungen ist der Finger aber nicht gemacht. Folge: Die Patient*innen mit einer Sehnenscheidenentzündung werden immer jünger! Irgh. Versuche deswegen mit beiden Daumen zu tippen, um die Belastung zu verringern. Außerdem kannst du darauf achten deine Handgelenke möglichst wenig abzuknicken.
  • Augen: Wenn du lange auf das kleine Handydisplay schaust, kann das deine Augen stark belasten. Trockene Pupillen, Kopfschmerzen und eine verschwommene Sicht können die Folgen sein. Was dagegen hilft? Vielleicht hast du schon von der 20-20-20 Regel gehört. Schaue nach 20 Minuten Handynutzung für 20 Sekunden in die Ferne … und zwar mindestens 20 Fuß weit! So kann sich der Ringmuskel im Auge entspannen.
  • Ohren: Wenn du oft und laut Musik über Kopfhörer hörst,ist das für deine Ohren natürlich auch nicht so super. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bei Erwachsenen eine maximale Lautstärke von 80 Dezibel, bei Kindern 75 Dezibel.

Artikel vom 24.03.2025.