Das Urheberrecht regelt, ob du Bilder, Musik, Videos oder Texte online stellen und verbreiten darfst.
Aber was ist überhaupt ein Urheber? Der Urheber ist die Person, die ein Bild geschossen, einen Text geschrieben oder ein Lied komponiert oder gesungen hat. Nur diese Person darf dann entscheiden, was mit seinem „Werk“, also dem Bild, dem Text oder der Musik, passiert. Auf Englisch nennt man das Copyright.
Willst du selbst kreativ werden und mit anderen Bildern, Videos oder Musikstücken arbeiten, dann empfehlen wir dir einen Blick in einen weiteren Artikel von uns, in dem wir beschreiben, wie du diese Medien aus dem Netz richtig verwendest.
Darf ich im Internet keine Musik mehr anhören?
Gehst du auf eine Internetseite, auf der Musik kostenlos zum Download angeboten wird, sagt dir ja schon der gesunde Menschenverstand, dass das nicht sein kann. Der Musiker möchte ja auch sein Geld verdienen. Deshalb ein einfacher Merkspruch: Zahle ich nicht für die Musik, dann ist das herunterladen in fast allen Fällen verboten.
Ausnahmen gibt es bei gemafreien Musikdatenbanken. Dort gibt es häufig bestimmte Musikstücke oder Soundeffekte, die du dir kostenlos herunterladen und für private Zwecke nutzen kannst. Häufig musst du dann aber auf den Künstler oder die Datenbank verweisen. Wie du solche Seiten finden kannst und was du dort genau beachten musst, beschreiben wir dir im Artikel "Musikdatenbanken - Musik, Sounds und Soundeffekte zum kostenfreien Download".
Mittlerweile gibt es auch sehr viele Musik-Streaming-Dienste, für die du einen monatlichen Beitrag zahlst (meist etwa 10 Euro pro Monat) und dafür urheberrechtlich geschützte Musik anhören darfst. Oft kann man sich bei diesen Anbietern sogar kostenfreie Accounts anlegen, muss dann aber auch Werbung hören und hat nicht so viele Auswahlmöglichkeiten, wie in den Bezahlmodellen. Musik über solche Streaminganbieter zu hören ist legal, da die Musiker für jeden Klick Geld bekommen.
GEMA und Co.
Die GEMA ist die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“. Wenn du ein Lied anhören willst, müsstest du eigentlich jedes mal etwas Geld an den Urheber des Liedes, also dem Sänger oder Künstler, zahlen. Das wäre ziemlich umständlich und die meisten Musiker hätten für die Abrechnung gar keine Zeit. Deshalb gibt es die GEMA. Sie wird von den Künstlern beauftragt und sammelt das Geld für das Abspielen ein. Veranstaltest du zum Beispiel eine Disco, musst du einen Beitrag an die GEMA zahlen, die dieses Geld wieder an die Künstler auszahlt. Das nennt man Tantiemen. Neben der GEMA gibt es zum Beispiel noch Verwertungsgesellschaften für Bild-Kunst und für Texte.
Gefährlich: Google-Bilder in meinem Profil
Vielleicht möchtest du im Internet kein Profilfoto verwenden, auf dem du zu sehen bist. Kein Problem: Einfach nach deinem Lieblingsauto auf Google gesucht und schon kannst du ein großes und schönes Werbefoto herunterladen. Das soll jetzt dein Profilfoto werden. Hier kann es jedoch Probleme geben. Irgendjemand hat das Foto ja geschossen, im Zweifel ein Fotograf von einer Werbeagentur. Der ist Urheber des Fotos.
Nach dem Urheberrecht darfst du keine Fotos veröffentlichen, die jemand anderem gehören, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen oder dafür zu zahlen. Nutzt du das Foto als Profilbild, begehst du eine Urheberrechtsverletzung. Deshalb solltest du immer nach „freien Bildern“ suchen. Das Zauberwort ist hier Creative Commons (CC) – Rechtefreie Bilder. Das bedeutet, dass du die Bilder - unter bestimmten Vorraussetzungen - nutzen darfst. Solche Vorraussetzungen können sein, dass du die Bilder nicht weiterbearbeiten darfst oder den Namen des Künstlers nennen musst. Genauere Informationen zu den CC-Lizenzen, findest du im Beitrag "Lizenzen - Bilder und Videos aus dem Netz richtig verwenden".
Viele CC-Bilder findest du zum Beispiel auf Seiten, wie "flickr". Für eine größere Auswahl schau doch mal in unsere Sammlung von Bilddatenbanken. Dort findest du ganz sicher, was du brauchst. Die Bilder in diesem Artikel stammen übrigens auch von einer dieser Seiten.
Was passiert, wenn ich gegen das Urheberrecht verstoße?
Es könnte passieren, dass dich der Urheber abmahnen lässt. Das bedeutet, du bekommst Post von Anwälten und sollst dann eine Strafzahlung für illegal heruntergeladene Videos oder Musik bezahlen. Im schlimmsten Fall kommt die Polizei bei dir zu Hause vorbei und nimmt deinen PC oder dein Smartphone mit, um zu schauen, wie viel Musik, Filme oder Bilder du tatsächlich illegal aus dem Internet heruntergeladen hast. Viel Geld dafür bezahlen und das Smartphone ist auch noch weg? Das muss nicht sein. Informiere dich deshalb lieber vorher über das Urheberrecht und halte dich daran.
Artikel vom 17.08.2017.