Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!

Sowohl offline, als auch online, gibt es Regeln und Gesetze, denn das Netz ist kein rechtsfreier Raum. Vielen ist das nicht - oder nicht wirklich - bewusst und Inhalte, die nicht erlaubt sind, werden hochgeladen und geteilt. Was du beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Das Recht am eigenen Bild: Erst fragen, dann posten!

Das Recht am eigenen Bild besagt, dass eine Person erst zustimmen muss, bevor ihr Bild oder Video online geteilt wird. Das bedeutet: Immer erst fragen! Wenn jemand nicht möchte, dass sein Bild oder Video gepostet wird, dann musst du das respektieren. Ein Verstoß dagegen kann rechtliche Konsequenzen haben. Mehr Informationen zum Recht am eigenen Bild bekommst du in diesem Handysektor Artikel.

Hassrede und Beleidigungen: Online genauso strafbar wie offline

Beleidigungen, Mobbing und Hassrede sind im Internet leider weit verbreitet, sei es in Kommentarspalten, Videospiel-Chats oder Social Media Posts. Doch wichtig zu wissen: Beleidigungen, rassistische Anfeindungen oder andere Formen von Hassrede sind strafbar – sowohl online als auch offline. Falls du selbst betroffen bist, kannst du dich dagegen wehren! Melde Hasskommentare, blockiere die betreffenden Personen und suche dir Unterstützung bei Vertrauenspersonen oder Beratungsstellen. Die Beratungsstellen findest du übrigens weiter unten im Artikel.

Gewaltvideos: Nicht teilen, sondern handeln!

Es kann passieren, dass du beim Scrollen auf TikTok oder anderen Plattformen plötzlich ein Gewaltvideo siehst, in dem jemand verletzt wird. Leider gibt es Menschen, die solche Inhalte filmen und verbreiten, anstatt zu helfen. Doch Achtung: Das Veröffentlichen solcher Videos ist nicht erlaubt und kann strafrechtliche Folgen haben.

Was kannst du tun?

  • Hilfe holen: Sprich mit einer erwachsenen Vertrauensperson, wie Eltern oder Lehrkräften.
  • Video melden: Plattformen wie TikTok bieten Meldefunktionen für unangemessene Inhalte. Online-Plattformen wie Jugendschutz.net oder die Internetbeschwerdestelle sind auch Anlaufstellen, bei denen man Inhalte melden kann.
  • Nicht weiterverbreiten: Teile solche Videos auf keinen Fall weiter!

Denk daran: Stell dir vor, du wärst in einer solchen Situation – würdest du wollen, dass Menschen das Video teilen, anstatt dir zu helfen?

Nacktbilder: Schutz vor rechtlichen Folgen

Bilder oder Videos von nackten Personen können illegal sein – besonders, wenn es sich um pornografische Darstellungen Minderjähriger unter 18 Jahren handelt. Das Verbreiten oder Besitzen solcher Inhalte kann ernste rechtliche Konsequenzen haben.

Was solltest du tun, wenn du auf solche Inhalte triffst?

  • Den Inhalt melden – viele Plattformen haben dafür spezielle Funktionen.
  • Mit einer erwachsenen Vertrauensperson sprechen, und gemeinsam die Polizei einschalten.
  • Gruppen verlassen, in denen solche Inhalte geteilt werden.
  • Auf gar keinen Fall Inhalte herunterladen oder weiterverbreiten! Auch nicht an die Eltern!
Konsequenzen bei Regelverstößen

Wer gegen geltende Gesetze oder die Regeln von Social Media Plattformen verstößt, muss mit ernsten Konsequenzen rechnen. Illegale Inhalte wie Beleidigungen, Hassrede oder das Veröffentlichen urheberrechtlich geschützter Werke können rechtliche Folgen haben – von Abmahnungen bis hin zu Geldstrafen oder sogar Gefängnisstrafen in schweren Fällen. Auch Social Media Plattformen greifen hart durch: Konten können gesperrt oder dauerhaft gelöscht werden, wenn gegen ihre Richtlinien verstoßen wird. Zudem kann ein Verstoß langfristige Folgen haben, da problematische Inhalte selbst nach dem Löschen im Internet bestehen bleiben können. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, was man teilt – und im Zweifel lieber zweimal nachzudenken.

Gibt es diese rechtlichen Konsequenzen, um dich oder irgendwen zu ärgern?

Ganz wichtig! Natürlich nicht. Sich über rechtliche Konsequenzen bewusst zu sein, ist super wichtig. Viel wichtiger ist es allerdings, dass du dich dank dieser Regeln und Gesetze schützen kannst! Vor Hass, Beleidigungen, dem unerlaubten Verbreiten deiner Fotos und Videos und vielem mehr. Du kannst dir Unterstützung suchen, wenn du mit einer der genannten Punkte Probleme hast. Natürlich bei Personen, denen du vertraust, aber es gibt auch Onlineangebote, die dir helfen können.

Unterstützungsangebote

HateAid

HateAid ist eine Beratungsstelle, die Menschen unterstützt, die online Hassrede, Beleidigungen oder andere digitale Gewalt erfahren. Neben psychologischer Hilfe bietet HateAid auch rechtliche Beratung und kann Betroffene dabei unterstützen, gegen Täter*innen vorzugehen. In bestimmten Fällen übernimmt die Organisation sogar die Kosten für Gerichtsverfahren, um sich gegen Hass im Netz zu wehren.

Safe im Recht 

Das Projekt Safe im Recht informiert Jugendliche über ihre Rechte im digitalen Raum. Es bietet einfache Erklärungen zu Themen wie Cybermobbing, Urheberrecht oder Datenschutz. Falls man selbst von illegalen Inhalten betroffen ist, hilft die Plattform dabei, zu verstehen, welche rechtlichen Schritte möglich sind und wo man Unterstützung bekommt. 

Juuuport  

Juuuport ist eine Online-Beratungsplattform von Jugendlichen für Jugendliche. Speziell ausgebildete junge Berater*innen („Scouts“) helfen vertraulich bei Problemen, wie Cybermobbing, Hassrede oder Datenschutzverletzungen. Die Beratung erfolgt anonym und kostenlos – und weil sie von Gleichaltrigen kommt, fühlen sich viele Betroffene besonders gut verstanden.  

Nummer gegen Kummer

Die Nummer gegen Kummer bietet eine kostenlose und anonyme Telefon- und Online-Beratung für Kinder und Jugendliche. Wer sich durch illegale Inhalte im Netz bedroht fühlt oder einfach jemanden zum Sprechen braucht, kann sich hier Hilfe holen. Speziell geschulte Berater*innen hören zu, geben Rat und vermitteln auf Wunsch an weitere Hilfsangebote.

Artikel vom 04.04.2025.