Liebe, Freundschaft und Likes – Beziehungen auf Social Media

Pärchen am Strand beim Sonnenuntergang, Überraschungsgeschenke in Herzform, süße Couple-Challenges auf TikTok oder Freundinnen, die bei Starbucks lachen und aussehen wie aus einem Werbespot – auf Social Media wirken Beziehungen oft wie aus einem Film: perfekt, liebevoll, harmonisch.

Die "perfekte" Beziehung

Romantik-Klischees sind überall. Besonders auf Plattformen wie Instagram oder TikTok sieht man regelmäßig Inhalte, die suggerieren, wie „echte“ Liebe angeblich auszusehen hat: teure Dates, kitschige Gesten, gemeinsame Urlaube und natürlich perfekte Selfies zu zweit. Pärchen posten Hashtags wie #couplegoals und zeigen damit, wie eng, lustig oder romantisch ihre Beziehung ist. Aber was man nicht sieht: Streit, Unsicherheiten, Missverständnisse oder langweilige Alltagsmomente. Und genau die gehören in jeder echten Beziehung dazu.

Auch Filme und Serien strotzen nur so vor Romantik-Klischees. Wie diese Medieninhalte unsere Vorstellung von Liebe beeinflussen, kannst du dir auch in diesem YouTube-Video von Brust Raus anschauen.

Der Aufwärts- und Abwärtsvergleich

Das Problem ist: Wenn man immer nur die „Höhepunkte“ anderer sieht, fängt man an, die eigene Beziehung (oder das Single-Dasein) infrage zu stellen. Warum bringt mir niemand Frühstück ans Bett? Warum wirken wir nicht so verliebt wie die auf TikTok? Leider passiert so ein Aufwärtsvergleich fast von ganz allein. Wir vergleichen uns in den Sozialen Medien mit anderen, denen es scheinbar besser geht. Mit Personen, die scheinbar erfolgreicher, schöner oder eben glücklicher in ihrer Beziehung sind als wir selber. Das kann unglücklich machen. Deswegen ist es wichtig dir selbst klarzumachen: Social Media zeigt nicht die Realität – es zeigt einen Ausschnitt, oft extra schön verpackt. 

Mehr zum Thema Sozialvergleich findest du auch in diesem Artikel von uns.

Die "perfekte" Freundschaft

Und nicht nur romantische Beziehungen stehen unter Druck. Auch Freundschaften werden auf Social Media oft idealisiert. Gruppenbilder bei Festivals, Freund*innen, die sich „BFF“ nennen und alles gemeinsam machen, beste Kumpels, die sich blind verstehen. In Wahrheit sind auch Freundschaften manchmal kompliziert. Vielleicht fühlst du dich in deiner Gruppe manchmal außen vor. Vielleicht verabredet sich deine beste Freundin oder dein bester Freund mit anderen und du bekommst es über eine Story mit. Solche Momente können weh tun – und Social Media verstärkt dieses Gefühl oft noch.

Erwartungen entstehen schnell: Beste Freunde müssen alles teilen, sich täglich schreiben (und einen unglaublich hohen Flammen-Streak haben) und nie streiten. Pärchen müssen ständig glücklich sein und am besten zusammen viral gehen. Doch das ist unrealistisch. Echte Beziehungen, ob romantisch oder freundschaftlich, leben von Vertrauen, Gesprächen – und auch mal von Fehlern.

Unser Fazit

Lass dich nicht von Social Media unter Druck setzen. Vergleiche deine Beziehungen nicht mit inszenierten Momenten im Netz. Keine Freundschaft muss perfekt sein, keine Liebe wie im Film. Was zählt, ist das, was wirklich zwischen euch passiert – nicht, was andere sehen.

Artikel vom 18.04.2025.