Wieso gibt es so viele Leute, die beim Zocken fluchen und andere beschimpfen? Und was kannst du dagegen tun?
Du kommst nach einem langen Schultag nach Hause, startest ein Online-Spiel und willst eine Runde zocken. Das Spiel läuft nicht so gut, einer aus deinem Team schreibt: „my teammates are noobs“ und geht aus dem Spiel raus. Die Runde habt ihr verloren und eine Glanzleistung war es bestimmt nicht. Trotzdem ist es nervig, wenn jemand einen blöden Kommentar hinterlässt.
Nicht alle Nachrichten sind so harmlos wie diese. In vielen Fällen tauchen per Nachricht- oder Audio-Chat sexistische und rassistische Beleidigungen auf: „Hör auf zu zocken und zeig deine Melonen“ oder „Sprichst du Deutsch oder nur Ching Chong?“ Solche Kommentare haben nichts in Spielen verloren. Hate vertreibt den Spaß und zerstört die Atmosphäre in Spielen.
Wenn Ärger zu Hass wird...
Spiele sind nicht immer „nur“ Spiele. Natürlich soll dir ein Spiel Spaß machen, aber bei einigen Games tritts du gegen andere an. Wenn du dich mit deiner Mannschaft in einem Wettkampf befindest, nimmst du die Sache ernst. Diese Situation kennst du vielleicht auch aus dem Sportverein. Bei einem Volleyball-Spiel ist das Ziel eures Teams ein Sieg rauszuholen. Die Leistung deiner Mannschaft ist an diesem Tag schlecht. Obwohl du alles gibst, reichen deine Bemühungen nicht aus, um den Rückstand aufzuholen. Da rutschen dir schon mal Wörter raus, die du normalerweise nicht sagen würdest, weil du frustriert bist.
Bei Spielen am Computer, an der Konsole oder am Smartphone passiert es leichter, dass du Schimpfwörter benutzt, die du neben Freunden nicht sagen würdest. Menschen sagen in Online-Welten häufiger Dinge, die sie sich im echten Leben nicht trauen würden. Das können Schimpfwörter sein, aber auch fiese Nachrichten oder Beleidigungen. Auf dem ersten Blick kann man nicht erkennen, wer hinter einem Benutzernamen wie „LegendGamer_1337“ steckt. Manche Gamerinnen und Gamer nutzen die Anonymität, um sich dahinter zu verstecken. Sie schicken Nachrichten mit verbotenen Inhalten und schreiben diskriminierende Beleidigungen.
Bleibt alles unbestraft?
Natürlich sollten Beleidigungen und Diskriminierungen ein Nachspiel haben. Leider gibt es aber bei Online-Spielen Hürden, die das Bestrafen von Personen schwierig machen. Nachrichten gehen im Audio- und Nachrichten-Chat unter, weil sie nicht abgespeichert werden. In Spielen können die meisten Nachrichten nicht abgespeichert werden, wodurch es sich schwer verfolgen lässt, welche Person Hass verbreitet hat.
Außerdem kommt hinzu, dass in einem Spiel nicht nur Menschen aus einem Land, sondern aus ganz verschiedenen Orten der Welt zusammenkommen. Die Regeln und Gesetze können von Land zu Land anders sein. Die internationale Zusammenarbeit der Behörden muss sich noch verbessern.
Das kannst du tun!
Nur zuschauen und die Beleidigungen einfach hinnehmen ist der schlechteste Weg, den du einschlagen kannst. Damit sich der Umgang miteinander in Games bessert, solltest du reagieren und nicht denken, dass eine andere Person das schon machen wird. Viele Spielehersteller geben sich Mühe solche Situationen besser in den Griff zu bekommen. Wenn du eine Person bemerkst, die andere Menschen beleidigt, kann du sie über das Spiel melden. Das bedeutet aber nicht, dass der Account sofort gesperrt wird. Erst wenn mehrere Leute die Person meldenmelden, überprüfen die Spielehersteller den Account. Das kann dan zum Ausschluss führen.
Emotionen: gerne! Hass: nein, danke!
Du kannst dich während eines Spiels dich ärgern und schimpfen. Gefühle können mal hochkommen und das ist in Ordnung, solange du niemanden beleidigst. Manchmal wird der Ton im Team auch rauer. Wenn das für alle passt: okay! Aber wenn plötzlich persönliche Beleidigungen, sexistische oder rassistische Kommentare dazu kommen, ist die Grenze überschritten. Es ist wichtig den Mund aufzumachen und sich dagegen zu wehren. So kannst du ein Zeichen setzen, dass Hate in Spielen nicht zu suchen hat.
Melden und Blockieren geht auch auf anderen Plattformen!
Wenn du Hater auf Insta, TikTok und Co. loswirst erklärt Nora hier im Video!
Artikel vom 16.11.2021.