OMG!! Endlich kommt die WAHRHEIT ans Licht!!!!

So oder so ähnlich könnte eine Überschrift für eine besonders reißerische Nachricht klingen – oder für eine Falschmeldung. Sogenannte Fake News sind allgegenwärtig und verbreiten sich im Netz rasend schnell. Sie manipulieren und bringen vermeintliche Skandale ans Licht. Wem kann man da noch glauben?

Was sind Fake News?

Fake News sind erfundene Nachrichten, durch die die Gesellschaft gezielt beeinflusst und die Öffentlichkeit manipuliert werden soll. Viele Expert*innen befürchten, dass sich das auch auf politische Wahlen weltweit auswirkt.

Warum sind Fake News so gefährlich?

Viele Menschen vertrauen den Medien und verlassen sich darauf, dass die Inhalte stimmen. Verfasser*innen von Fake News nutzen das aus und erfinden Nachrichten, die gezielt Stimmung gegen bestimmte Personen oder Personengruppen machen sollen. Die Nachrichten bestätigen häufig das, was die Menschen befürchten. Daher glauben viele einfach, was sie lesen. Die brisanten Nachrichten verbreiten sich im Netz in Windeseile. Sie werden geteilt, weitergeleitet und geliked und geraten so außer Kontrolle.  

So enttarnst du Fake News

Glaube nicht alles, was du liest! Wenn dir eine Nachricht seltsam vorkommt, kannst du ein paar Schritte befolgen, um zu prüfen, ob es sich um eine echte Meldung handelt.

  • Ist die Quelle seriös? Prüfe, ob es die Seite, die die Meldung verbreitet hat, überhaupt gibt und ob Impressum und Kontaktmöglichkeiten vorhanden sind. Falls nicht, ist das ein Zeichen dafür, dass es sich um keine seriöse Seite handelt. Auch fehlende Adressen oder ein Postfach im Ausland sind eher unseriös. Seriöse Journalist*innen zeigen auch, woher sie ihre Informationen haben. Wenn zum Beispiel über eine Studie berichtet wird, sollte diese verlinkt sein oder zumindest genannt werden. Die Kürzel dpa, Reuters oder AFP deuten darauf hin, dass die Informationen von Nachrichtenagenturen stammen.
  • Ist die Quelle Satire? Satire-Webseiten, wie zum Beispiel Der Postillon oder Die Tagespresse veröffentlichen nicht ernst gemeinte Nachrichten, um gesellschaftliche Kritik zu üben. Prüfe, ob es sich um eine solche Satire-Zeitung handelt, bevor du die Nachricht für bare Münze nimmst und verbreitest.
  • Wird die Quelle richtig wiedergegeben? Manchmal verbreiten sich falsche Meldungen, weil Menschen etwas falsch verstanden und interpretiert haben. Klicke dich bis zur Originalquelle durch ... vielleicht ist die ursprüngliche Nachricht eine ganz andere.
  • Was steht im Artikel und was nur in der Vorschau? Bei besonders reißerischen Überschriften solltest du prüfen, ob Inhalt und Titel wirklich zusammen passen.
  • Geben andere Medien die Fakten auch so wieder? Im Internet kannst du gut überprüfen, ob andere Seiten das Thema ähnlich aufarbeiten. Wurde eine Nachricht allerdings komplett kopiert, deutet das darauf hin, dass die Quelle nicht seriös ist.
  • Handelt es sich um einen Fake-Klassiker? Manche Nachrichten kehren immer wieder, obwohl die meisten wissen, dass es sich um Fakes handelt. Wenn du ein Stichwort einer Meldung mit dem Wort "Fake" in die Suchmaschine eingibst, findest du das schnell heraus.
  • Zeigt das Bild wirklich, was es zu zeigen vorgibt? Gerade bei Gewalttaten oder Naturkatastrophen verbreiten sich Foto-Fakes im Internet. Fotos von anderen Ereignissen werden verwendet, die angeblich die Situation zeigen. Prüfen kannst du das über die Google Rückwärtssuche. Wenn du das Bild dort hochlädst, kannst du prüfen von wann und wo es wirklich ist. 
  • Wie neu ist das Video wirklich? Ähnliches gilt für Videos. Ob ein Video wirklich aktuell ist, kannst du mit dem Youtube Data Viewer von Amnesty International prüfen.

Die Tipps kannst du direkt ausprobieren und spielerisch die Challenge beim SWR Fakefinder annehmen!

Fakes News enttarnt – was jetzt?

Hast du Fake News als solche entlarvt, kannst du die anderen Nutzer*innen an deiner Erkenntnis teilhaben lassen und zum Beispiel einen erklärenden Link in die Kommentare posten. In vielen Sozialen Netzwerken kannst du Fake News auch melden: Im Untermenü unter der Melde-Option gibt es die Möglichkeit anzugeben, dass es sich um eine gefälschte Meldung handelt. 

Du willst, dass der Fake noch bekannter wird oder bist dir selber noch unsicher, ob es sich nun um die Wahrheit oder um Fake News handelt? Dann wende dich an den Faktencheck der Non-Profit Organisation Correctiv. Per WhatsApp kannst du deine Vermutungen schreiben und das Recherchenetzwerk hinter dem Correctiv überprüft dann deine Meldung. Die Organisation bietet übrigens auch einen WhatsApp Kanal an, über den du alle neusten Fakes direkt aufs Handy gesendet bekommst. 

Achtung

Auf Grund von Deepfakes wird es zukünftig nun noch komplizierter Falschnachrichten zu erkennen! In diesem Artikel erklären wir dir, was Deepfakes eigentlich sind. Und hier findest du heraus, wie du die Fälschungen erkennen kannst. 

Der Kampf gegen die Fake News

Neben dem Correctiv gibt es auch noch weitere Angebote, die sich mit dem Aufdecken von Fake News auseinandersetzen. So gibt es eine Landkarte - die HoaxMap, auf der du Fake News aus sämtlichen Regionen in Deutschland siehst, die als solche enttarnt wurden. Außerdem gibt es noch die Webseite mimikama.org auf der ebenfalls Falschnachrichten analysiert werden.

Du willst dich mit Freund*innen gemeinsam auf die Suche nach Fake News in den Sozialen Medien machen? Benutzt doch das Fake News Bingo von saferinternet.at, um dem (doch eher traurigen und erschreckenden) Thema eine lustige Note zu geben.

Artikel vom 22.05.2024.