Heute ist der internationale „Behaupte-dich-gegen-Mobbing-Tag“ und wir rufen gemeinsam mit JUUUPORT dazu auf, ein Zeichen gegen Cybermobbing zu setzen. Von uns gibt es dazu entsprechende Materialien auf unseren Webseiten und wir begleiten die Anti-Cybermobbing-Aktion auf unseren eigenen Social Media-Kanälen.
Was ist Cybermobbing?
Cybermobbing, auch Cyberbullying genannt, ist eine besondere Form von Mobbing. Es ist die geplante und über einen längeren Zeitraum hinweg andauernde Terrorisierung eines Menschen im Cyberspace. Das Mobbing findet also nicht in der realen, sondern in der virtuellen Welt statt (z.B. im Internet). Cybermobbing kommt besonders oft in sozialen Netzwerken wie Facebook vor. Aber auch in Chatrooms, über Instant Messenger oder über das Handy werden die Opfer häufig fertiggemacht.
Meist handelt es sich dabei um:
- Beleidigungen/Beschimpfungen
- Bedrohungen
- Verleumdungen (Lügen über jemanden verbreiten)
- Üble Nachrede (Gerüchte oder Halbwahrheiten über jemanden verbreiten)
Cybermobbing nimmt oft besonders starke Ausmaße an, da die Täter sich im vermeintlich rechtsfreien und anonymen Internet unberechtigterweise in Sicherheit wiegen.
Oft steht Cybermobbing auch in Verbindung mit Mobbing im realen Leben, z.B. in der Schule. Die Betroffenen sind dem Mobbing so ständig und überall ausgeliefert. Zu den Beleidgungen über das Internet kommen dann auch noch Ausgrenzung aus der Gemeinschaft oder körperliche Übergriffe sowie direkte verbale Beleidigungen und Beschimpfungen dazu.
In unserem Erklärvideo erfährst du am Beispiel von Tom, was das für Folgen haben kann.
Die Top 7 Tipps gegen Cybermobbing
Hier haben wir dir unsere Top 7 Tipps gegen Cybermobbing zusammengestellt. Mit einem Klick auf den Tipp kannst du doch mehr Infos bekommen.
1) Halte dich bedeckt
Stelle so wenig wie möglich von dir online! Vor allem private Bilder, Videos oder die Handynummer sollten niemals öffentlich zugänglich gemacht werden. Dadurch erhöht man nämlich seine „Angriffsfläche“ und macht es potenziellen Mobbern sehr leicht.
2) Antworte nicht
Auch wenn es einem – vor allem bei Lügen, die über einen verbreitet werden – schwer fällt, man sollte auf Nachrichten nicht antworten und sich auf keine Diskussion einlassen. Das stachelt die Täter nur noch mehr an.
3) Sichere Beweise
Das „Gute“ beim Mobbing im Internet ist, dass die Täter eindeutige Spuren hinterlassen. Über die IP-Adresse können z.B. Benutzerkonten bei sozialen Netzwerken oder Instant Messengern dem Inhaber zugeordnet werden. Oft reicht ein Screenshot oder eine Foto des Bildschirms aus, um die Beweise für die Polizei zu sichern. Auch wenn es einem schwer fällt, diese schlimmen Erfahrungen aufzubewahren: Nur dadurch hat man etwas gegen die Täter in der Hand.
4) Lasse Inhalte löschen
In den meisten sozialen Netzwerken kann man nur unter Angabe von Gründen einzelne Bilder melden und diese nach einer Prüfung durch den Seitenbetreiber löschen lassen. Geht das nicht schnell genug, kannst du den Seitenbetreiber auch direkt kontaktieren und um die Löschung bestimmter Inhalte bitten. Jede Internetseite muss ein Impressum besitzen. Du findest es meist ganz unten am Seitenende. Dort findest du dann die direkten Kontaktdaten des Seitenbetreibers.
5) Blockiere die Täter
Bei den meisten Diensten kann man einzelne Nutzer blockieren. Somit erhält man keine Nachrichten mehr von dieser Person.
6) Vertraue dich jemandem an
Wie auch in der realen Welt ist es überaus wichtig, sich jemandem anzuvertrauen. Am besten eignen sich die Eltern. Ansonsten können für die ersten Gespräche auch Freunde oder Geschwister helfen. Findet das Mobbing in der Schule statt: Streitschlichter und Verbindungslehrer sind speziell dafür ausgebildet und eignen sich besonders als erste Anlaufstelle. Du kannst auch gemeinsam mit deinen Eltern zur Schulleitung oder zu deinem/deiner Klassenlehrer/in gehen. Erste Hilfe leistet auch die kostenlose und anonyme „Nummer gegen Kummer“ 116 111 (vom Festnetz: 0800 111 0 333). Hier bekommt ihr eine ausführliche Beratung, konkrete Hilfestellung und wichtige Informationen, falls ihr selbst von Mobbing betroffen seid. Der Anruf erscheint übrigens nicht auf der Telefonabrechnung eurer Eltern.
7) Geh' in schlimmen Fällen zur Polizei
Cyber-Mobbing und Mobbing sind strafbar. Nicht selten richtet dies bei den Opfern auch lang anhaltende Schäden an, wenn z.B. Lügen oder peinliche Fotos (im Internet) verbreitet werden, die sich nicht so einfach bzw. gar nicht entfernen lassen. In schwerwiegenden Fällen daher Anzeige bei der Polizei erstatten. Welche rechtlichen Folgen Mobbende dann erwarten müssen, erklärt diese Broschüre
Wo findet Cybermobbing statt?
Cybermobbing findet häufig in sozialen Netzwerken oder Messengern statt. Mit dem Smartphone kann man auch unterwegs auf diese zugreifen, so verbreiten sich gemeine Nachrichten oder peinliche Bilder rasend schnell - egal ob über WhatsApp, Instagram oder Snapchat. Wie so etwas aussehen kann, zeigen wir dir in einer Folge der Handysektor Soap Mitten im Netz.
Auch Ausschließen ist Mobbing
Nicht nur das Verbreiten von gemeinen Nachrichten und Bildern ist Cybermobbing. Auch das bewusste Ausschließen anderer Personen kann dazu führen. Gruppen wie "Klassengruppe ohne Tom" zu bilden ist nicht in Ordnung und sehr verletzend für die, die nicht dabei sein dürfen. Hast du Probleme oder Streit mit einzelnen Personen solltet ihr das offline und im realen Leben besprechen und nicht online zu Gemeinheiten übergehen.
Was kannst du tun, wenn deine Freunde gemobbt werden?
Als Außenstehender solltest du auf keinen Fall wegschauen, wenn du Mobbing bemerkst. Stattdessen solltest du aktiv werden und den Betroffenen helfen. Du kannst:
- dich direkt gegenüber den Mobbern äußern und klar machen, dass du ihr Verhalten nicht in Ordnung findest und Mobbing sogar strafbar ist.
- den Betroffenen dazu motivieren (aber nicht drängen) sich an eine Vertrauensperson zu wenden.
- dich selbst an Freunde oder Vertrauenspersonen (z.B. Eltern, Lehrer, Schulsozialarbeiter) wenden und ihnen vom Mobbing erzählen.
- dich in sozialen Netzwerken mit anderen zusammentun und den Betroffenen gegenüber den Mobbern verteidigen oder die beleidigenden Beiträge bei den Betreibern melden.
Du kannst Betroffene auch unterstützen, in dem du ihnen zeigst, dass nicht die ganze Welt gegen sie ist. Der Vorschlag, gemeinsam von der Schule nach Hause zu laufen, eine nette Nachricht am Nachmittag oder ein gemeinsames Mittagessen in der Schulmensa... für dich ist das wenig Aufwand, den Betroffenen kann es aber viel Kraft und Mut geben.
Fällt dir Mobbing in deiner Klasse oder im Freundeskreis auf, dann sprich deine Freunde an! Gemeinsam könnt ihr euch noch besser gegen Cybermobbing stellen und dafür sorgen, dass es Betroffenen bald besser geht.
Artikel vom 17.11.2017.