„Leg dein Smartphone doch mal weg.“ Ein Spruch, den sicher jeder schon mal gehört hat ... und davon genervt war. Oder ist da doch was dran?
Langeweile? Dank Smartphone mit Apps zum Chatten, Videos und Fotos anschauen und versenden oder lustigen Spielen heutzutage kein Problem mehr. Egal ob an der Bushaltestelle, im Wartezimmer beim Arzt oder vor dem Abendessen. Wenn man gerade nichts zu tun hat, hilft das Smartphone fast immer weiter. Irgendeine neue Insta Story gibt es immer und wenn nicht, schickt man eben selbst einen Snap mit witzigem Face-Filter raus.
Kurz gesagt: Das Smartphone ist ein super Helfer, wenn wir uns von Langeweile ablenken wollen.
Apropos Ablenkung ...
Leider lenken Smartphones eben doch nicht nur von Langeweile ab. Du hast – aus Langeweile – an der Bushaltestelle einen Snap an ein paar Freunde gesendet. Eine Stunde später sitzt du Zuhause und willst Hausaufgaben machen. Tja, und dann trudeln die Antwort-Snaps deiner Freunde ein. Doch statt von deiner Langeweile lenken die dich jetzt von deinen Hausaufgaben ab. Der Klassenchat lenkt dich später vom Gespräch mit deinen Eltern ab, die ganzen Insta Stories durchkreuzen deinen „eigentlich wollte ich vorm Einschlafen ein Buch lesen“-Plan.
Wir haben ja nichts gegen das Smartphone, aber...
Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns irgendwie alle auch manchmal zwingen, das Teil wegzulegen. Denn von manchen Sachen möchte man eigentlich nicht abgelenkt werden und ist es, dank dem Smartphone, dann trotzdem. Wem dazu die Selbstkontrolle fehlt (oder besser, wem fehlt sie nicht?): Mit der iOS Funktion „Bildschirmzeit“ oder der Einstellung „Digital Wellbeing“ an Android Geräten hilft dir dein Smartphone auch bei der selbst angeordneten Auszeit.
Für Dich, mit iPhone:
Seit iOS 12 gibt es die Funktion Bildschirmzeit. Vielleicht hast du sie sogar schon eingerichtet. Falls nicht: Du findest sie im Bereich Einstellungen, wenn du ein Stück nach unten scrollst. Tippst du auf Bildschirmzeit, wird dir ganz oben deine aktuelle Zeit am Smartphonebildschirm angezeigt. Na, erschrocken?
Auszeit:
Darunter kannst du dann Auszeiten festlegen. Diese Funktion ist super. Du kannst beispielsweise einstellen, dass ab 22:00 Schluss ist, mit den Ablenker-Apps. Oder dir 2 Stunden nachmittags Smarphone-frei nehmen, um konzentriert bei den Hausaufgaben und dem Lernen zu sein.
App-Limits:
4 Stunden am Tag in sozialen Netzwerken rumhängen? Das sind in der Woche immerhin 21 Stunden und im Monat über 630 Stunden. Würdest du die Zeit für was anderes verwenden, z.B. für Lernen oder Sport ... würdest du möglicherweise eines Tages entweder den Nobelpreis oder eine olympische Medallie in der Hand halten. Mit App-Limits kannst du beispielsweise festlegen, dass du am Tag nicht mehr als 1 oder 2 Stunden mit WhatsApp, Snapchat, TikTok und Co verbringen willst. Auch wenn es dann nicht für den Nobelpreis reicht, für die Schule und deine Freizeit lohnt es sich allemal.
Für Dich, mit Android:
Für Smartphones mit dem Android Betriebssystem gibt es die Funktion „Digitales Wohlbefinden“ oder „Digital Wellbeing“, in der man ungefähr das gleiche machen kann, wie bei „Bildschirmzeit“ für iPhones. Findest du die Funktion nicht beim Durchscrollen durch deine Einstellungen - hier ein kleiner Tipp: Einfach mal ein Schlagwort wie „Bildschirmzeit“ oben in die Suchleiste eingeben. Dann solltest du die Funktion finden.
Wir haben die Einstellungen an einem Samsung A50 getestet. Je nachdem welches Android Gerät du hast, können sich die Einstellungen unterscheiden.
Diese Einstellungen gleichen denen am iPhone:
Wenn du die Einstellung öffnest, wird dir - wie am iPhone - angezeigt, wie lange du dein Smartphone heute schon genutzt hast und welche Apps du dabei verwendet hast. Du kannst dir auch einen Wochenbericht anzeigen lassen.
Über die Funktion „Ziel für Bildschirmzeit“ kannst du genau angeben, wie viele Stunden und Minuten du dein Handy höchstens benutzen möchtest. Findest du eigentlich nur deine TikTok oder Insta-Nutzung zu extrem, kannst du auch nur diese Apps mit einer Bildschirmzeit versehen.
Weitere Einstellungen:
Ruhemodus:
Wenn es dir schwer fällt vor dem Einschlafen zur Ruhe zu kommen und dein Handy wirklich zur Seite zu legen, könnte der Ruhemodus etwas für dich sein. Du kannst für jeden Wochentag eine Uhrzeit einstellen, ab der du nicht mehr gestört werden willst. Es kommen dann also keine Benachrichtigungen mehr an. Außerdem wird dein Display nur noch in Graustufen angezeigt – das hilft deinen Augen zu entspannen.
Konzentrationsmodus:
Auch cool: Eine Arbeits- oder Schulzeit einrichten. Das ist ein Extra-Modus, in dem alle Apps gesperrt sind, welche du in so einer Konzentrationsphase nicht benutzen willst. Du bekommst dann auch keine Benachrichtigungen. Bist du fertig mit der Schule oder den Hausaufgaben, kannst du wieder auf die Persönliche Zeit umschalten und dein Handy nach Lust und Laune benutzen.
Keine Sorge!
Solltest du dein App-Limit überschritten haben, aber trotzdem aus wichtigen Gründen etwas nachschauen wollen: Das geht. Beim iPhone kannst du mit "in 5 Minuten erinnern" noch schnell das erledigen, was du willst. Auch an Android Geräten kannst du dir eine selbstgewählte Bonuszeit hinzufügen.
Artikel vom 10.03.2023.