Kürzlich waren geheime Facebook-Dokumente in aller Munde, die von einer ehemaligen Mitarbeiterin öffentlich gemacht wurden. Doch warum geht es da genau?

Obwohl Facebook von immer weniger jungen Menschen genutzt wird, spielt der Konzern Facebook im Leben der meisten Jugendlichen eine große Rolle. Facebook kaufte nämlich bereits vor Jahren Instagram und bald darauf auch WhatsApp auf und diese Apps sind eben auch unter Teenagern sehr beliebt. Jetzt sind Studien aufgetaucht, die Facebook intern durchführen ließ und in denen die eigene App Instagram nicht gerade gut wegkam. Es geht um die Wirkung von Instagram auf Jugendliche.

Führt Instagram zu Selbstmord?

Aus den Studien geht einiges hervor, was nicht unbedingt für Instagram spricht. So gehen zum Beispiel etwa 30% der befragten Mädchen davon aus, dass Instagram negative Auswirkungen auf ihre Körperwahrnehmung hat. Ganz ehrlich: Wen wundert’s. Wer durch Reels swiped und ein paar Influencerinnen folgt, ist schließlich ständig mit überperfekten Körpern konfrontiert. Es liegt nahe, dass man sich dann selbst nicht mehr so wohl fühlt, weil man eben nicht so aussieht.
 

Achtung

Man kann es nicht oft genug sagen: Das, was wir auf Instagram sehen, entspricht oft nur in einem Bruchteil der Realität! Menschen auf Fotos positionieren sich absichtlich teilweise ziemlich komisch, um schlanker auszusehen. Dazu kommen viele, viele Bildbearbeitungen (z.B. Hüfte schmaler, Beine länger) und dann noch Filter! So wie die schönen Menschen auf den Fotos KANN man in der Realität also gar nicht aussehen.

Doch es kommt noch krasser. In den USA gaben 6% der befragten Jugendlichen an, dass sie ihre Selbstmordgedanken auf Instagram zurückführen, in Großbritannien waren es sogar 13%! Diese Zahlen sind nicht zu unterschätzen und Facebook steht aktuell in der Kritik, trotz dieser Daten nichts dagegen zu unternehmen.
 

Das muss man allerdings auch betrachten:

Erstmal ist es, wenn es um Menschen geht, immer ziemlich kompliziert. So weisen die Daten zwar darauf hin, dass Instagram zum Beispiel einen negativen Effekt auf das Körperbild hat. Jedoch ist echt auch möglich, dass Menschen mit negativem Körperbild vielleicht auf Instagram Inhalte aufsuchen, die dieses noch verschlechtern. Das heißt konkret: Wer sich schon unwohl mit dem eigenen Körper fühlt, sucht auf Insta vielleicht extra Diät- oder Fitness-Accounts, die ein noch extremeres Bild vermitteln. So könnte es auch eben auch in Bezug auf Selbstmordgedanken sein. Trotzdem sind die Ergebnisse alarmierend und deswegen gilt es, sich selbst und andere zu schützen!

instagram diät körperbild

Das kannst du tun:

Um möglichst nur die positiven Effekte von Instagram abzubekommen – die gibt es nämlich auch, so fühlen sich 81% der Befragten durch Insta mehr mit ihren Freunden verbunden – kannst du folgende Tipps beherzigen:

  1. Nimm dir regelmäßig Zeit und schau dir genau an, wem du folgst. Wenn ein Account ein negatives Gefühl bei dir auslöst dann entfolge oder schalte den Account auf stumm (dir werden dann Postings nicht mehr angezeigt, du folgst aber weiterhin.)
  2. Suche ganz aktiv nach Accounts, die dir gut tun! Wir stellen immer wieder Influencer vor, die sich von der Masse abheben. Wenn es ums Thema Schönheitsideale geht, sind diese Accounts vielleicht was für dich.
  3. Sprich mit deinen Freunden darüber! Welche Accounts tun euch nicht gut? Welche Accounts habt ihr entdeckt, die ihr cool findet? Empfehlt einander gute Accounts und macht eure Social-Media-Feeds so zu einem Wohlfühlort.
  4. Interagiere mit Accounts, die dir gut tun. Folgst du zum Beispiel einer Bloggerin, deren Content dich bestärkt? Durch Interaktion (Likes, Kommentare, Teilen der Inhalte) kannst du sie unterstützen und bekannter machen.
  5. Hol dir oder deinen Freunden Hilfe. Wenn du merkst, dass du auf einschlägigen Accounts unterwegs bist, die dich noch trauriger machen, oder dir das bei deinen Freunden auffällt: Hol dir Unterstützung! Sprich mit deinen Eltern oder anderen Vertrauenspersonen oder melde dich zum Beispiel Online-Hilfsangeboten.

Artikel vom 25.10.2021.