Das Internet ist leider voll von Videos, die Gewalt und Erniedrigungen zeigen und häufig auch auf Smartphones landen. Aber auch Videos, die Gewalt in der Schule zeigen, z. B. eine Schlägerei oder fiese Mobbing-Attacken, und von Mitschülern aufgenommen werden, werden rücksichtslos weitergeleitet. Doch das sogenannte Happy Slapping ist nicht nur gemein sondern sogar strafbar – und keinesfalls "happy"!
Vielleicht kennst du das: Ein Video wird in eine WhatsApp-Gruppe gepostet. Darin ist zu sehen, wie einige Schüler einen anderen verprügeln und erniedrigen. Das ganze wurde mit dem Smartphone gefilmt. Kaum in Facebook oder Instagram eingeloggt, macht das Video dort bereits die Runde. Häufig richtet sich die Gewalt gegen Schwächere und solche Gewaltvideos sind nur ein Teil der fiesen Attacken gegen die unfreiwilligen Darsteller.
Derartiges Mobbing mit dem Smartphone wird immer mehr zum Problem: In Tübingen musste sich eine Gruppe Jugendlicher vor Gericht verantworten. Sie hatten ein 13-jähriges Mädchen verprügelt, das Ganze gefilmt und online gestellt. Solche Filme werden etwas irreführend als „Happy Slapping“-Videos bezeichnet, doch von fröhlich kann hier keine Rede sein. Dabei gilt: Wer eine Schlägerei filmt, um das Opfer durch die Veröffentlichung des Videos zu demütigen, macht sich ebenfalls strafbar!
Welche Strafen erwarten die Täter beim Happy Slapping?
- Sozialstunden – Der Täter muss beispielsweise in den Ferien in einer sozialen Einrichtung arbeiten.
- Handys werden beschlagnahmt – Die Geräte, von denen verbotene Inhalte versendet wurden, dienen als Beweismittel und werden von der Polizei eingezogen.
- Schulverweis – Der Täter muss die Schule verlassen und sich eine neue Schule suchen.
- Freiheitsstrafe – Je nach Härte des Falles müssen strafmündige Jugendliche sogar ins Gefängnis.
Happy Slapping: Löschen oder speichern?
Was aber tun, wenn du bereits ein Gewaltvideo erhalten hat? Das wichtigste ist, dass du dich nicht an dessen Verbreitung beteiligst und es von deinem Gerät löschst. Im nächsten Schritt solltest du umgehend einen Lehrer oder eine Vertrauensperson informieren, damit dem Happy-Slapping-Problem auf den Grund gegangen wird.
Gewalt auf dem Smartphone
Immer wieder machen auch Kettenbriefe mit verstörenden Inhalten die Runde, z. B ein Video mit gewalttätigen Handlungen aus Kriegsgebieten oder eine einschüchternde Sprachnachricht. Oft versehen mit der Aufforderung, die Nachricht weiterzuschicken, samt Androhungen, welche Konsequenzen ansonsten drohen, ziehen sie häufig weite Kreise. Die wenigsten wissen, dass das Weiterleiten in vielen Fällen strafbar ist. Das gilt vor allem für folgende Inhalte:
- Gewaltverherrlichende Aufnahmen
- Tötungsszenen (Snuff-Videos), z. B. von Enthauptungen
Artikel vom 13.05.2015.