Am dritten Oktober feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. Seit dem Fall der Mauer hat sich in Deutschland einiges getan und die Teilung in Ost und West wurde weitestgehend überwunden. Trotzdem gibt es noch Dinge, die die Menschen in unserem Land teilen, zum Beispiel die Digitale Kluft. Handysektor erklärt dir heute, was hinter dieser Kluft steckt und wo du diese in deinem Alltag erleben kannst.
Der Begriff "Digitale Kluft" hat sich im Zuge der weltweiten Verbreitung des Internets herausgebildet. Hinter dem Begriff steckt die Theorie, dass der Zugang zum Internet und anderen modernen Kommunikationstechnologien einen Einfluss auf die Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen und Gesellschaften hat.
Wenn Menschen z. B. aus technischen, sozialen oder wirtschaftlichen Gründen keinen Zugang zum Internet haben oder die nötigen Kenntnisse zur effektiven Computernutzung fehlen, spaltet sich eine Gesellschaft. Klüfte gibt es zwischen unterschiedlichen Ländern, aber auch innerhalb von Gesellschaften zwischen unterschiedlichen Bildungsschichten, Altersgruppen oder Regionen.
Digitale Kluft zwischen den Ländern
In den Industrienationen wie beispielsweise Deutschland, Frankreich oder den USA haben fast alle Menschen Zugang zum Internet. In Entwicklungsländern, vor allem in Afrika und Südamerika, haben die Menschen nicht die gleichen Möglichkeiten. Auch wenn es dort natürlich auch schon Internet, Computer und Smartphones gibt, wissen viele nicht, wie sie damit kompetent umgehen können und wie sie diese Chancen nutzen können.
Dadurch entstehen Chancenungleichheiten und die Kluft zwischen den armen und reichen Ländern wächst. Das bedeutet aber nicht, dass die Digitalisierung schlecht für die Entwicklungsländer ist. Wenn man den richtigen Umgang mit den Technologien erlernt, ergeben sich daraus neue Chancen und Möglichkeiten für die Menschen. Deshalb sind viele Initiativen bemüht, Kinder und Jugendliche im Umgang mit dem Computer zu schulen, um die Entwicklung voranzutreiben.
Auch die Flüchtlinge, die vermehrt zu uns nach Europa kommen, profitieren von der Digitalisierung. Mit ihrem Smartphone können sie sich zurechtfinden, ihre Familien kontaktieren oder auch Sprachbarrieren überwinden, denn der Weg ist lang und voller Klüfte!
Digitale Kluft in Deutschland
Die Digitale Kluft gibt es auch innerhalb von Deutschland. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin und den wirtschaftsstarken Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Bayern haben mehr Menschen einen Internetzugang wie zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen.
Die digitale Spaltung wird durch weitere Faktoren begünstigt. Menschen mit Abitur nutzen das Internet zum Beispiel häufiger als Menschen, die einen Hauptschul- oder Realschulabschluss haben.
Am meisten nutzen Schüler und jüngere Menschen, die sogenannten Digital Natives, das Internet. Sie gehen häufig selbstverständlicher mit der digitalen Welt um als Ältere. Dadurch entsteht zum Beispiel eine Kluft zwischen dir und deinen Großeltern oder Eltern. Familien mit höherem Einkommen haben häufiger einen Internetzugang als Familien mit niedrigem Einkommen. So können ärmere Familien die Chancen des Internets nicht nutzen und z. B. Arbeitslose können sich nicht online bewerben oder nach Arbeitgebern und Fortbildungsmöglichkeiten suchen.
Digitale Kluft – Wozu führt das?
Weil die gebildeteren Mediennutzer über mehr Medienkompetenz und Vorwissen verfügen, nutzen sie die Medien sinnvoller und effizienter. Das kann dazu führen, dass diese Menschen schneller dazu lernen, als andere und so einen Vorsprung erhalten. Dadurch entsteht schon wieder eine Kluft – die Wissenskluft.
Deshalb unser Tipp: Immer am Ball bleiben und lass dich nicht abhängen! Wenn du Zeit in Medienkompetenz investiert, ist diese sehr sinnvoll eingesetzt!
Artikel vom 03.10.2015.